Pass auf, was Du fährst!

Wie viel Anhang ist erlaubt?

Gar nicht so einfach: Mit dem Führerschein der Klasse B darfst Du nur Anhänger ankoppeln, die eine bestimmte zulässige Gesamtmasse (maximales erlaubtes Gewicht, wenn der Anhänger voll beladen ist; abgekürzt zGM) nicht überschreiten. Beträgt diese mehr als 750 kg, heißt es rechnen: Die zulässige Gesamtmasse des Anhängers darf nicht höher sein als die Leermasse (Gewicht im unbeladenen Zustand) des PKW; addiert man die zulässigen Gesamtmassen beider Fahrzeuge, darf das Ergebnis höchstens 3.500 kg betragen.

Spätestens beim nächsten Umzug, Kanu-Ausflug oder Urlaub mit dem Wohnwagen solltest Du also Deine grauen Zellen anstrengen: Ist die zGM größer als 750 kg, musst Du zunächst aus dem Fahrzeugschein die Leermasse und zGM Deines Autos ermitteln. Beträgt die Leermasse z.B. 1.400 kg, so darf der Anhänger theoretisch eine zGM von 1.400 kg haben. Aber Vorsicht: nun musst Du noch die zGM des Zugwagens zu der des Anhängers addieren. Beträgt diese z.B. 2.200 kg, so ist die zGM des Gespanns mit 3.600 kg überschritten und Du darfst es nicht ohne Führerschein der Klasse BE steuern.  

Bei so viel Rechnerei und der eventuellen Erkenntnis, dass der Anhänger am Ende wegen 100 kg doch nicht angekoppelt werden darf, ist es ärgerlich, den Führerschein der Klasse BE nicht gleich mitgemacht zu haben. Doch zum Glück ist es kein Problem, das jederzeit nachzuholen. Dazu sind nur fünf Sonderfahrten nötig, davon drei über Land, eine auf der Autobahn und eine Nacht- bzw. Dämmerungsfahrt. Dabei wird besonders das Rückwärtsfahren und Rangieren geübt. Wenn Du nach diesen fünf Fahrten schon sicher genug bist, kannst Du Dich zur praktischen Prüfung anmelden. Eine neue theoretische Prüfung ist nicht nötig.

Den Anhänger-Führerschein zu machen, ist also kein großer Aufwand – und es lohnt sich. Denn wer ein zu schweres Gespann mit Führerschein der Klasse B fährt, dem drohen nicht nur Geldbußen, sondern auch Punkte in Flensburg, Einzug der Fahrerlaubnis und sogar Freiheitsstrafen. Für den Gesetzgeber ist dies nämlich der gleiche Tatbestand wie Fahren ohne Fahrerlaubnis – und wird genauso hart bestraft:

Fazit: Egal, ob Du beruflich öfter Lasten transportieren musst oder in Deiner Freizeitgestaltung ganz sicher gehen möchtest: mit dem Anhängerführerschein sparst Du Nerven, Geld und letztendlich auch Zeit, denn sollte Dein Führerschein eingezogen werden, ist die Fahrfreiheit dahin.

Komm am besten gleich zu Deiner Fahrschule, und vielleicht kannst Du Dich schon nach fünf Fahrten zur Prüfung anmelden. Wir passen uns dabei auch gern Deinen Arbeitszeiten an.

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